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Dienstag, 3. Februar 2015

Ötscher - Aufstieg über den Rauhen Kamm

Wer Niederösterreich von "oben" sehen will, muss auf den 1.893m hohen Ötscher.
Ötscher
Wer dies auch mit ein wenig Anspruch tun will, muss über den Rauhen Kamm aufsteigen. Dieser Aufstieg gilt als herausragende alpinistische Leistung im "weiten Land" Niederösterreich. Für den Klettersteig mit Schwierigkeitsgrad I, der zu den anspruchsvollsten der Ostalpen zählt, sind einige Grundvoraussetzungen nötig: absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit, bestes, festes Schuhwerk, stabiles trockenes Wetter, gute Kondition, ev. GPS bzw. eine gute Karte, der Weg ist aber gut beschildert bzw. markiert. Als wir 2010 bei schönstem Wetter um 9.00 Uhr in Lackenhof (809 m) ankommen hat es bereits rund 25 Grad. Vom Parkplatz bei der Sessellift-Talstation vom Großen Ötscher gehen wir ca. 3km auf der asphaltierten Straße leicht bergauf bis Raneck (954 m; dies kann man auch mit dem Auto fahren, müsste dies dann aber nach der Bergtour noch gehen wo die Kraft ev. nicht mehr reicht). In Raneck folgt man dem relativ ebenen markierten Forstweg zu den Bärenlacken (948 m), an dieser Wegkreuzung beginnt der gut markierte Aufstieg über den Rauhen Kamm auf den Ötscher. Von hier geht es im Wald sehr steil und anstrengend bis zur Baumgrenze auf ca. 1.400m. Glücklicherweise merkt man im Wald die Hitze nicht so extrem. Sobald man die Baumgrenze überschritten hat, hat man entlang des gesamten weiteren Weges eine grandiose Aussicht über das Mostviertel, genauso wie nach Süden in die Steiermark und auch auf den noch vor einem liegenden, alpinen Teil der Tour. Denn von hier an wechseln einander einfacher Wanderweg und Klettersteilstufen stetig ab. An einer der heftigsten Steilstufen sind 3 Eisenstangen im Fels verankert, eine 4. wäre jedoch noch hilfreicher. Bevor man sich beim Klettern an den gut greifbaren Felskanten festhält sollte man unbedingt deren "Festigkeit" prüfen, manche sind ev. lose und da es keinerlei Sicherung gibt kann ein falscher Griff schnell zum Problem werden. Unbedingt ist auch darauf zu achten ob jemand hinter bzw. unter einem klettert, denn nicht selten tritt man kleinere Steine los welche am Kopf einschlagend ebenfalls nicht gut ausgehen können...
Rauher Kamm
Mit Pausen erreichten wir nach ca. 4,5 Stunden 2010 den 1.888 m hohen Herrenstand (hier befindet sich ein Gedenkkreuz und das Steigbuch) - 2015 gingen wir bis zum Herrenstand angenehmere 6 Stunden. Von hier aus hat man meines Erachtens sogar einen grandioseren Rundumblick als beim Gipfelkreuz des Ötscher auf 1.893 m welches man nach wenigen Minuten über das Plateau nach Westen erreicht. Rund 1.100 Höhenmeter zeigt das GPS vor dem Abstieg hier an. Vom Gipfelkreuz geht es über einen unwegsamen Weg am Grat entlang weiter nach Westen, hinunter Richtung Sessellift Bergstation und Ötscherschutzhaus.
Rauher Kamm
Nachdem man rund 400 Höhenmeter über einen schlecht gangbaren Pfad abgestiegen ist kommt man auf den schönen und einfachen Wanderweg zum Panoramafernrohr am 1.520 m hohen Hüttenkogel, welchen man von der Gabelung in wenigen Minuten erreicht. Von der Weggabelung zum Ötscherschutzhaus sind es nochmal rund 100 Höhenmeter hinunter auf 1.418 m. Hier befindet sich auch die einzige Einkehrmöglichkeit entlang des ganzen Weges. Das Ötscherschutzhaus erreicht man ca. eine Stunde nach dem Gipfelsieg und nach gesamt ca. 14,5 km. Den weiteren Abstieg ins Tal kann man sich sparen da er relativ uninteressant entlang der Skipisten ins Tal führt. Hier kann man getrost den bequemen Weg mit dem Sessellift ins Tal nehmen (am besten morgens vor dem Abmarsch im Tal nach der letzten Talfahrt erkundigen, Kosten 2015: 10 €, mit der NÖ-Card gratis).
Nicht so ganz Bergfitte oder an Höhenangst leidende sollten den Ötscher aber keinesfalls missen und mit der Seilbahn zum Ötscherschutzhaus fahren (oder den einfachen Waldweg hinaufgehen) und von der Hütte die ca. 400 Höhenmeter zum Gipfelkreuz "erklimmen", oben lohnt es sich den Weg Richtung Rauhen Kamm weiterzugehen, denn der Ausblick auf den Kamm hinunter ist auch überwältigend, keinesfalls würde ich aber den Rauhen Kamm in umgekehrter Route hinunter gehen.
Ich bin den Rauhen Kamm wie oben beschrieben 2010 mit Freunden bei großer Hitze gegangen und eigentlich für mich zu schnell, 2015 bin ich ihn mit meiner Frau erneut gegangen, bei angenehmen Temperaturen und in angepasstem, gemütlichen Tempo bis zum Gipfel. Durch das angenehme Tempo war der Aufstieg bei Weitem nicht so anstrengend wie 2010 und durch die besser eingeteilten Kräfte hat die "Kletterei" direkt Spaß gemacht und das Panorama am Kamm ist sowieso atemberaubend. Da wir am Morgen aber eigentlich zu spät losgingen und die Seilbahn nur bis 17 Uhr fuhr, erfolgte der Abstieg vom Gipfel bis zur Bergstation eigentlich zu schnell, denn dies war daher der für uns im Endeffekt anstrengendste Teil, worauf die Knie und Muskeln ein wenig beleidigt waren. Aber vielleicht gehen wir den Rauhen Kamm noch einmal und dann auch noch den Abstieg ein wenig langsamer...
Die Tour 2015 waren ca. 14,6 km, ca. 1.150 Höhenmeter, ca. 7,5 Stunden (ohne Seilbahnfahrt)
Ötscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher KammÖtscher - Rauher Kamm

Wer mit einer 2-Tagestour die ganze Schönheit des Naturparks Ötscher-Tormäuer "ergehen" will für den bietet sich die Kombination des Rauhen Kamms mit den Ötschergräben an. Hierzu ist der beste Start- Zielpunkt beim, zur Gemeinde Annaberg gehörenden, Naturparkeingang Trübenbach (521 m). Von hier folgt man ein Stück der Erlauf zum Sulzgraben und weiter zu den Bärenlacken, wo, wie oben beschrieben, der Aufstieg beginnt und bis zum Ötscherschutzhaus ident ist. Vom Ötscherschutzhaus folgt man den markierten Weg zum Riffelsattel auf 1.283 m. Über die Sattelwiese geht es in steilen Kehren hinab zum ehemaligen Gasthaus Spielbichler (927 m). Hier folgt man der Ötscherstrasse (Schotterweg) nach Osten ehe man zum Abzweig in die Ötschergräben kommt. Am Schleierfall vorbei folgt man dem Pfad ostwärts. Wenn man nicht beim Ötscherschutzhaus übernachtet kann man nach dem Schleierfall rechts zum Schutzhaus Vorderötscher aufsteigen (888 m). Für den weiteren Weg in den Ötschergräben siehe meinen Reisetipp Ötschergräben. Beim Kraftwerk Wienerbruck am Stierwaschboden steigt man dann allerdings nicht zum Lassingfall nach Wienerbruck hinauf sondern folgt der Erlauf durch die hinteren Tormäuer nach Erlaufboden und weiter zum Ausgangspunkt in Trübenbach.
Reisetipp Ötschergräben