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Auf meiner Website findet Ihr Reiseberichte & Reisetipps von meinen Reisen (u.a. nach Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Kuba, Luxemburg, Norwegen, Rhodos, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und den USA - Alaska, Hawaii, New York + der Südwesten) unzählige Reise-Geheim-Tipps, viele Ausflugs- & Wandertipps in Österreich und alles mit herrlichen Fotos bebildert. Werft einen Blick drauf! Ihr werdet staunen.

Montag, 6. April 2015

Reisebericht Fjord-Norwegen 2012 - Woche 1

N(FJ)OR(D)WEGEN 2012

einmal Nordlandfan - immer Nordlandfan...
Und daher zieht es mich immer wieder Richtung Skandinavien, Fjordnorwegen habe ich noch nicht gesehen und da wir einmal ein Wohnmobil ausprobieren wollten bot sich Norwegen als ideales Reiseziel an... Meine geliebte Frau war am Anfang ein wenig skeptisch was sie erwartet, aber in Fjord-Norwegen angekommen erlag sie dem Charme Skandinaviens. Doch erstmal galt es einen günstigen Flug zu finden - das gleicht ein wenig einer Lotterie, denn die Preise wechseln täglich nach oben und unten. Zum Buchungszeitpunkt Ende Dezember war billigflüge.de mit 185,-p.P. am billigsten.




Samstag 2. Juni 2012 1. Tag: Anreise & Oslo

Um 6.20 Uhr geht es mit Lufthansa von Wien via Frankfurt nach Oslo. Schon seit Langem haben wir von einem Urlaub mit einem Wohnmobil "geträumt", für Norwegen wagen wir nun den 1. Versuch mit einem Miet-Wohnmobil. Über Camperbörse.de haben wir um knapp über 3.000,- € (inkl. Zusatzversicherung und Extras) von Touring Cars einen komfortablen Camper "Medium" (Ford Transit mit Hymer Aufbau) gemietet.
Am Flughafen Oslo angekommen gleich mal ein kleiner Schreck, wir sollten von Touring Cars abgeholt werden, es ist aber weit und breit niemand zu finden, nach einem kurzen Anruf die Aufklärung - es wird gleichzeitig noch ein 2. Paar aus der Schweiz vom Shuttledienst abgeholt und daher die Verzögerung bei der Abholung...
Oslo
Die Camperübernahme dauert mit fast 3 Stunden doch erheblich länger als angenommen, dafür wird uns aber alles genau erklärt (von einer Finnin auf englisch...). Unser erstes Ziel ist Ekeberg Camping in Oslo. (325,- NOK inkl. Strom). Am Weg vom Campingplatz ins Zentrum hat man einen wunderschönen Blick auf Oslo mit der Oper vorne, dem königlichem Schloss in der Mitte und dem Holmenkollen im Hintergrund.
Oslo
Nachdem wir uns einen Platz ausgesucht haben fahren wir wieder "runter" in die Stadt. Mit unserem "kleinen" fahrenden Eigenheim (6,30m lang und 3,50m hoch) einen Parkplatz zu finden gestaltet sich nicht so einfach. Parkhäuser sind normalerweise zu niedrig, doch bei Aker Brygge finden wir ein WoMo-taugliches Parkhaus. Zu Fuß machen wir uns auf um die City zu erkunden. Von der Nobel-Meile Aker Brygge hat man einen wunderschönen Blick auf den Yachthafen im Oslofjord mit der Festung Akershus und dem Rathaus im Hintergrund.
OsloJulehuset
Im Hafenbecken findet anscheinend gerade ein Fotoshooting für eine Bierwerbung statt. Das "Model" im doch recht kühlen Wasser ist nicht zu beneiden und zieht auch viele neugierige Hobby-Fotografen an...
Am Weg zum königlichen Schloss darf ein Shoppingstop im Hard Rock Cafe auf der Karl Johanns Gate nicht fehlen...
Wir statten auch noch dem Julehuset einen kurzen "Vorweihnachtlichen" Besuch ab und spazieren weiter Richtung Oper.
Oper Oslo
Die Gegend rund um die Oper ist eine riesige Baustelle, die faszinierende Architektur der neuen Oper zieht aber trotzdem viele Leute an. Selbst hier im Süden Norwegens sind die Nächte um vieles länger hell als bei uns, gegen 23 Uhr fängt es gerade mal zu dämmern an.

Strecke: 54 km

Sonntag 3. Juni 2012 2. Tag: Heddal - Eidsborg - Lysebotn
Stabkirche Heddal
Am frühen Morgen starten wir von Oslo Richtung Westen - einmal quer durch Norwegen zum Lysefjord heißt unsere Etappe. Erstes Ziel am Weg ist die Stabkirche von Heddal. Mit rund 20 Meter Länge und 26 Metern Höhe ist sie die größte ihrer Art in Norwegen. Die Kirche wurde vermutlich mitte des 13. Jahrhunderts errichtet. Als wir ankommen findet gerade eine Tauffeier statt - alle in schöner Tracht, ein schöner Zufall, da wir daher auch Gelegenheit haben die Stabkirche ohne Eintritt von Innen zu sehen.
Eidsborg
Nächstes Ziel ist Eidsborg mit dem Freilichtmuseum und einer weiteren Stabkirche. Die Häuser und Außenanlagen des Museums sind frei zu besichtigen und lohnen in jedem Fall für einen kurzen Stopp.
Auf der Strasse Nr. 45 geht es über ein schönes Hochplateau ins Setesdal. Beim Rastplatz “Marhyl” hat der Fluss eine schöne Steinwelt aus dem Gebirge herausgeschliffen. Über die Straße FV337 verlassen wir das grüne Setesdal und begeben uns wieder ins "Hochgebirge".
Norwegen
Weit und breit nichts als Schnee, überall verstreut unscheinbare nette kleine Wochenendhütten und wunderschöne Natur soweit das Auge reicht. Norwegens Straßen sind ein wenig gewöhnungsbedürftig - vorallem mit einem großen Wohnmobil, "normale" 2-spurige Straßen sind hier nicht sehr dicht gesät. Einspurige Straßen links und rechts Felsen, Fjorde oder Schneewände mit Buchten für den Gegenverkehr sind Standard.
Norwegen
Lysevegen
Lysefjord
Der wunderschöne Lysevegen führt uns zuerst über ein Hochplateau bis zur "Kante" des Lysefjord. Hier vom (leider geschlossenen) Aussichtsrestaurant Øygardsstøl hat man einen wunderschönen Blick ins Tal. Über 27 teilweise sehr scharfe Haarnadelkurven und einen rund 1km langen einspurigen Tunnel (mit Gegenverkehr) geht es hinab ins kleine Lysebotn. Außer einem traumhaft gelegenen Campingplatz und der Fährstation gibt es hier nichts - keinen Laden, keine Tankstelle ... - was man nicht mit hat fehlt...
Lysebotn
Wir kochen unser erstes Abendessen im Camper und verbringen die Nacht bei Lysebotn Camping (295,- NOK inkl. Strom & gratis WiFi)
Strecke: 371 km

Montag 4. Juni 2012 3. Tag: Kjeragbolten
Kjeragbolten
Heute ist Wandertag. Um 7 Uhr früh raus aus dem Alkoven, den Lysevegen wieder rauf bis zum Aussichtsrestaurant Øygardsstøl von wo wir um 8.30 starten. Da das Restaurant geschlossen und der Parkautomat defekt ist "entfällt" somit die Parkgebühr... Der mit roten T's ausgeschilderte Weg führt am steilen Fels nach oben, Ketten geben ein wenig Hilfe beim Aufstieg. Nachdem man den ersten "Anstieg" geschafft hat kommt die Ernüchterung - es geht wieder nach unten und am gegenüberliegenden Hang wieder nach oben. Und das Ganze spielen wir dort noch zweimal - so kommt man auch am Plateau auf die knapp 600 Höhenmeter... Aber der Ausblick und die Landschaft entschädigen allemal. Zwischendurch "rennt" eine Gruppe Basejumper an uns vorbei...
KjeragboltenKjeragbolten
Immer wieder geht es über lange Schneefelder. Unmittelbar nach dem großen Wegweiser zum Kjeragbolten führt uns ein Pfad durch so ein Schneefeld dann vom Ziel weg. "Blind" folgen wir dem ausgetretenen Pfad durch den Schnee und sehen nicht, dass das Ziel nur wenige Meter entfernt ein wenig durch den vielen Schnee versteckt liegt. So gehen wir noch ein schönes Stück weit, ehe sich die Spuren immer mehr verlieren und es auch keine Markierungen mehr gibt. Unterwegs entdecken wir auch noch die Basejumper, welche sich auf den Absprung von der rund 1000 m hohen Felskante vorbereiten.
Als kleine Belohnung für den 45-minütigen Umweg entdecken wir "unseren eigenen" Predigtstuhl - der Felsen sieht ein wenig dem großen Preikestolen ähnlich. Hier entscheiden wir uns zum Umdrehen. Am Rückweg haben wir dann einen direkten Blick zum Kjeragbolten und so erreichen wir mit einem kleinen Umweg noch unser Ziel.
KjeragboltenKjeragbolten
Das i-Tüpfelchen beim Kjeragbolten ist das Hinaufsteigen auf Diesen. Ein äußerst schmaler Steig, an dessen Kante es knapp 1.000m senkrecht nach unten geht, ist der einzige Zugang. Dieser Adrenalinkick ist mir dann aber doch zuviel und ich bleibe auf der "sicheren" Seite, denn der Blick nach unten sagt doch mehr als 1.000 Worte bzw. Meter... Und die "Weigerung" meiner Frau mich drüben zu fotografieren zählt natürlich noch mehr :-) Nachdem wir den "Gipfelsieg" ausgiebig genossen haben geht der Rückweg dann schneller als erwartet.
Als wir um 15.10 Uhr bei der  Aussichtsterrasse zum Fjord schauen startet ein neuer Wettlauf. Lt. unseren Fährplanaufzeichnungen fährt die Fähre von Lysebotn nach Forsand um 15.30. Am Morgen war ich bei der ersten Fähre und erhielt die Auskunft, dass die Fähre um 15 Uhr fährt. Von der Aussichtsterrasse aber sehen wir ein paar Autos beim Fähranleger und keine Fähre...
Lysefjord
Nach kurzem Überlegen dann der Entschluss - probieren wir's, mehr als dass wir den Lysevegen noch 2 Mal fahren kann nichts passieren. Denn ohne der Fähre ist der Weg Richtung Stavanger um ein vielfaches länger und sicher nicht so faszinierend wie die Fährpassage. In letzter Sekunde kommen wir beim Fähranleger an, die Rampe zur Fähre ist bereits oben, wird für uns aber nochmal runtergelassen. Doch der Einweiser meint, dass wir mit unserem Wohnmobil aufgrund des Achsabstandes vermutlich nicht raufkommen sondern aufsitzen werden - aber nach so einem Nervenkitzel aufgeben kommt nicht in Frage, im Schneckentempo schiebe ich auf die Fähre - knapp 2 cm waren letztendlich noch Platz... Was soll's, wir sind drauf und können bald nach Abfahrt den Blick hinauf zum Kjeragbolten (rechts) genießen.
Lysefjord
Auf der Fähre dann die Frage welche wir noch oft hören werden: Wie lange ist das Fahrzeug? Natürlich keine Ahnung, meint der Kassier nur unter oder über 6m - na sag ma halt mal unter 6m meint er zuvorkommend - was das für einen gewaltigen Preisunterschied ausmacht, werden wir noch erfahren, wir bezahlen für "unter 6m" 380,- NOK. Und die sind die Fährfahrt durch den Lysefjord allemal wert. Die Ausblicke zum Kjeragbolten & Preikestolen sind Highlights aber auch abseits dessen bringt einem die Fahrt am Lysefjord einige kleine Unikate (wie die "große" Fähranlegestation rechts) & Schönheiten näher.
LysefjordPreikestolen
Der Blick von unten hinauf zum Preikestolen (links) fasziniert. Morgen wollen wir von oben runterblicken. In Forsand verlassen wir unsere kleine Fähre und fahren über die Brücke Richtung Oanes. In der Geo-Reisecommunity habe ich als Tipp vom Solvik Campingplatz gelesen, also steuern wir diesen heute an, um Morgen auf den Preikestolen zu wandern. Und der Tipp ist goldwert, ein netter kleiner Campingplatz direkt am Fjord mit Traumaussicht um 220,- NOK inkl. Strom.
Solvik
Solvik Campingplatz
Direkt neben uns baut ein burgenländisches Paar ihr Zelt auf, da wir "anonym"mit finnischem Kennzeichen unterwegs sind, überrasche ich sie aus dem Auto heraus mit einem herzlichen "Griass Eich". Der verdutzte Blick war göttlich. Als ihr Zelt fertig ist und sie uns zum Kaffee einladen, schauen wir wiederum nicht schlecht als sie einen leckeren Nespresso herzaubern... So lassen wir den Abend nett und gemütlich gemeinsam ausklingen.
Strecke: 35 km (ohne Fährstrecke)

Dienstag 5. Juni 2012 4. Tag: Preikestolen & Stavanger
Preikestolen
Frühmorgens geht's hoch zur Preikestolen Fjelstua von wo wir um 9 Uhr losgehen. Heute zeigt uns Noregen was das Wetter hier so alles kann... Als wir losgehen nieselt es leicht und es ist grau in grau, bald folgt strömender Regen, was die stellenweise doch ein wenig anstrengenden 330 Höhenmeter ein wenig ungemütlich machen. Vor allem die steile Passage über die großen Felsbrocken hat es in dem Regen in sich. Als wir nach rund 2 Stunden über den "unteren" Cliff Trail beim Predigtstuhl ankommen sehen wir genau - nichts - Nebel, doch der hat auch das gewisse Etwas und es sind noch fast keine Leute hier, was sich bald sprunghaft ändert, wie auch das Wetter wieder, es folgt Sonne, blauer Himmel und dann das ganze Programm von vorne - Nebel, Niesel, strömender Regen...
PreikestolenPreikestolen
PreikestolenPreikestolen Fjelstua
Doch der Ausblick ist überwältigend, wir klettern ein wenig herum, genießen unseren Lunch und wandern über den Hill Trail zurück zur Fjellstua. Je weiter uns der Abstieg wieder zum Ausgangspunkt bringt, desto schöner wird das Wetter. Bei der Ausfahrt vom Parkplatz werden noch 100,- NOK Parkgebühr fällig und dann geht es Richtung Stavanger. Dafür benötigt man aber die Fähre Oanes - Lauvvik. Auf dieser kurzen Fährpassage, die gerademal 10 Minuten dauert und wo man das Auto nichtmal verlässt, wird genau kontrolliert. Unser "Schmäh" mit knapp 6m Autolänge zieht hier nicht und so zahlen wir für 6 - 7 Meter 182,- NOK!
StavangerStavanger
Die "Ölstadt" Stavanger war 2008 Kulturhauptstadt Europas, dementsprechend herausgeputzt blieb die viertgrößte Stadt Norwegens. Wir machen einen gemütlichen Stadtspaziergang und bummeln durch die relativ leeren Einkaufsgassen der Altstadt. Am Fischmarkt wollen wir uns mal ein gutes Essen gönnen. Im - dem Fischmarkt angeschlossenen Restaurant - bestellen wir uns jeder den Catch of the Day (Dorschfilet auf Salat) und ein Glas Wein. Dafür legen wir jeder knapp über 300,- NOK ( = ca. 42 EUR) ab. Das Essen war vorzüglich, aber oft kann man sich dies allerdings nicht leisten...
Stavanger
Gamle StavangerSverd i Fjell
Der Spaziergang durch Gamle Stavanger (rund um die Øvre Strandgate) ist genau das Richtige nach einem guten Mahl.
Bevor wir Stavanger verlassen machen wir noch einen kurzen Abstecher zu den "Sverd i Fjell". Mit der Fähre nach Tau verlassen wir Stavanger. Bei dieser rund 40 Minuten dauernden Fährpassage glaubt man uns die "knapp 6m" und so zahlen wir nur 177,- NOK für diese wunderschöne Passage durch die Inselwelt von Stavanger.
Fähre
Tysdalsvatnet
Für heute haben wir kein "Nachtziel", da wir heute schon weiter gekommen sind als geplant, so suchen wir uns einen "wilden" Platz in der Natur zum Übernachten. Am Ufer des See "Tysdalsvatnet" ein wenig abseits des Ryfylkevegen finden wir ein lauschiges, einsames Plätzchen. An der vorhandenen Lagerfeuerstelle wird klar, dass wir nicht die ersten sind die hier eine Nacht verbringen. Als wir uns gegen Mitternacht aufs Ohr hauen, ist es immer noch hell draußen...
Strecke: 98 km (ohne Fährstrecke)

Mittwoch 06. Juni 2012 5. Tag:"Ryfylkevegen" - Fjordnorwegen pur
Ryfylkevegen
Durch den "langen" Tag gestern, schlafen wir heute erst mal länger. Nach einem herrlichen & gemütlichen Frühstück starten wir auf den Ryfylkevegen, einer von 18 norwegischen Traumstraßen. Herrliches Wetter begleitet uns und die Landschaft links & rechts der Straße könnte schöner kaum sein. In Sand verlässt die Ryfylke-Touristenstraße die Straße 13 und verläuft über Sauda nach Norden. Diese Strecke verläuft über ein Hochplateau und soll für große Wohnmobile nicht so geeignet sein wie die, angeblich auch schöne,  weiter südlich verlaufende Straße 13. Wir entscheiden uns aber trotzdem für die Fähre nach Ropeid und den weiteren, angeblich schöneren Weg über Sauda. Sowohl bei der 1. Fähre heute von Hjelmeland – Nesvik, wie auch von Sand nach Ropeid, geht unser unter 6 Meter Schmäh durch und wir bezahlen jeweils nur 89,- NOK.
RyfylkevegenRyfylkevegen
Ryfylkevegen
Da das Wetter heute großartig ist, wollen wir am Abend unseren Griller anheizen und da wir noch nicht genau wissen wie weit wir fahren, kaufen wir mal in Sauda, einem kleinen netten Städtchen, Dorsch & Lachs für den abendlichen Grill. Nach Sauda geht es hoch ins noch tief winterliche Gebirge. Schnee so weit man blickt, die Straße ist gerade mal eine Fahrspur breit aus dem teilweise über 4 Meter hohen Schnee herausgefräst. Absolut traumhafte, atemberaubende Strecke, die südliche Variante über die Straße 13 kann nicht annähernd so schön sein wie diese.
SandRyfylkevegenRyfylkevegenRyfylkevegen
Ryfylkevegen
Wasserfälle sind was wunderschönes und in Norwegen so alltäglich wie der Sand am Meer... Bei den ersten Wasserfällen ist man bei jedem begeistert, wie bei dem zweifellos sehr schönen Svandalsfoss vor Sauda. Aber es gibt dann halt noch die "Superlativen". wie den Låtefossen. Dieser liegt so traumhaft malerisch direkt an der Straße 13, einige Kilometer vor Odda. Neben dem Wasserfall ist ein kleiner, ständig überfüllter Parkplatz und natürlich lädt ein Souveniershop zum Einkaufen ein...
Låtefossen
Hardangerfjord
Der Ryfylkevegen schließt fast nahtlos beim Låtefossen an die nächste Traumstraße an. Hier beginnt die verzweigte Hardanger Touristenstraße. Die Strecke entlang des Hardangerfjords ist, natürlich auch aufgrund des Traumwetters, atemberaubend. Der rund 170 Kilometer lange Fjord ist durch sein begünstigtes Klima die "Obstplantage" Norwegens.
Hardangerfjord
Lofthus CampingLofthus Camping
Unser heute gefundener Campingplatz passt perfekt zur wunderschönen Umgebung. Lofthus Camping liegt ein wenig oberhalb des Hardangerfjord mitten zwischen Obstbäumen, mit herrlichem Blick auf den Fjord und den gegenüberliegenden Gipfeln des Folgefonna Gletschers. Den Traumtag lassen wir ebenso traumhaft ausklingen, gegrillter Lachs & Dorsch mit Kartoffel, dazu ein Glas Wein & die Sonne ins Gesicht scheinen lassen - um 21 Uhr noch 22° in der Sonne... Durch die Camping Card Europe kostet der Platz inkl. Strom statt 225,- nur 203,- NOK.
Strecke: 218 km (ohne Fährstrecken)

Donnerstag 7. Juni 2012 6. Tag: Hardangerfjord
Der Morgen beginnt wie der gestrige Tag endete - blauer Himmel, Sonnenschein - was will man mehr? Mit einem gemütlichen Frühstück & Spaziergang durch die Obstplantagen lassen wir den Tag beginnen. Eigentlich hatte ich für heute eine Tageswanderung zur berühmten Trolltunga (Trollzunge) geplant, doch laut Auskunft in der Touristinfo gestern in Odda liegt da oben noch zuviel Schnee... Somit fahren wir am Hardangerfjord entlang weiter ins Hardangervidda Nationalparkzentrum in Eidfjord. Doch auch hier leider kein Wanderglück. Der diesjährige Winter war so schneereich, dass in der Vidda, der größten Hochebene Europas, noch über 2 Meter Schnee liegen und daher noch keine Wanderwege frei sind...
VøringsfossenVøringsfossen
Von Eidfjord fahren wir noch ein Stück weiter hoch ins Gebirge, unser Ziel ist der Vøringsfossen - ein weiterer wunderschöner Wasserfall. Den schönsten Blick auf den Wasserfall und der dort beginnenden Schlucht hat man vom Fossli Hotel. Für den Parkplatz des Hotels (einzige Parkmöglichkeit im Umkreis) muss man aber 40,- NOK ablegen.
Sysenvatnet StauseeHardangervidda
Hardangervidda
Bevor wir umkehren und retour Richtung Bergen fahren, "dringen" wir aber noch Richtung Osten vor. An einem kleinen Parkplatz nach dem Sysenvatnet Stausee machen wir unsere Mittagspause. Von dem Parkplatz hat man einen herrlichen Blick auf die beginnende Hochebene der Hardangervidda. Unser Mittagessen genießen wir aber doch im kuschelig warmen Camper, denn trotz blauem Himmel & Sonnenschein zeigt die Außentemperatur nur 5°...
Hardangerfjord
Mit der Fähre geht es dann von Brimnes auf die andere Seite des Hardangerfjord nach Bruravik. Leider zieht hier der 6m Schmäh nicht und wir können für die 10 Minuten Fährpassage 239,- NOK löhnen... Aber die Fähre ist bald Geschichte, daneben wird bereits eifrig an einer Brücke gebaut, welche die Fähre zukünftig überflüssig macht. Weiter geht es westwärts auf dem traumhaften Hardanger Turistveger Richtung Bergen.
Hardangerfjord
SteinsdalsfossenSteinsdalsfossen
Bei Norheimsund verlassen wir den Hardangerfjord, aber das mit einem wunderschönen Wasserfall. Kurz nach der Stadt, direkt an der Strasse 7 liegt der Steinsdalsfossen. Ein sehr schöner Wasserfall - das herrliche daran ist, dass man hinter diesen gehen kann und man hinter dem Wasserfall hervorsehen kann. Das Licht am späten Nachmittag steht zum Fotografieren zwar nicht so gut, vormittags ist es sicher um vieles besser, schön und lohnenswert ist der Besuch aber immer.
Da wir heute weit Richtung Bergen kommen wollen, fahren wir bis wir einen kleinen Platz zum Stehenbleiben finden - ein wunderschönes Plätzchen an einem See. Wir bleiben mit unserem Wohnwagen an einer Wiesenzufahrt neben einer alten Scheune stehen - weit und breit niemand den wir stören. Doch nach einer Weile kommt der Bauer samt Frau vorbei und meint, wir können hier nicht bleiben. Na gut, wir entschuldigen uns und sagen, dass wir wegfahren, quatschen dann aber ein paar Minuten ganz nett miteinander und dann meint er, na wir können doch bleiben, sollen uns aber nur auf die andere Seite der Scheune stellen...ein Schotterplatz mit Feuerstelle - wir waren nicht die ersten hier...
Strecke: 204 km (ohne Fährstrecke)

Freitag 8. Juni 2012 7.Tag: Bergen
Bergen
Heute steht der Besuch der regenreichsten Stadt Europas am Programm. Doch der Besuch in Bergen beginnt "unrund". Schlechtes Parkleitsystem, wie überall sind Parkhäuser für Camper nicht geeignet, aber es gibt auch keine Parkplätze für Camper bzw. Hinweise wo es solche gäbe. Nach langem "im Kreis fahren" entscheiden wir uns für einen Parkplatz relativ in der Nähe des Fischmarktes und müssen alle 2 Stunden zum Auto um den Parkscheinautomat erneut zu befüllen... (Erst viel später erfahren wir, dass es nur einen Camperparkplatz gibt, dieser aber relativ gesehen weit außerhalb des Zentrums und daher kaum in Fußgängerdistanz liegt...
Bergen
Festung Bergenhus
Nach einem gemütlichen Spaziergang über den großen Fischmarkt geht's rund um den Hafen zur Festung Bergenhus. Eine der ältesten und besterhaltenen Festungen Norwegens.
Der Spaziergang durch die schmalen Gässchen des Hansestadtteils "Bryggen" ist faszinierend. Souvenierläden gibt es natürlich auch nicht zu wenig und wie in jeder großen Stadt Norwegens gibt es auch ein Julehuset (Weihnachtshaus bzw. Shop...). Die angeblich sehenswerte, 1130 erbaute, Mariakirken ist leider komplett verhüllt und wird gerade Außen wie Innen renoviert.
Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Parkautomat und einem leckeren Mittagsfisch am Fischmarkt fahren wir mit der Standseilbahn "Floibanen" auf den Hausberg Fløyen (80,- NOK p.P.). Der Ausblick auf Bergen ist grandios, vor allem bei dem Traumwetter... 
Bergen vom Fløyen
Gamle Bergen
Am Weg aus der Stadt wollen wir noch das Freilichtmuseum "Gamle Bergen" besuchen. Aufgrund fehlender oder nicht entdeckter Beschilderung landen wir in einem "besseren" Wohngebiet, schön anzusehen, die nicht wie bei uns beschilderten Temposchwellen kosten uns aber ein paar Teller unseres Wohnmobilgeschirrs... Letztendlich entdecken wir zufällig den Eingang. Da das Museum (noch) geschlossen ist, ist uns auch klar warum es nicht gleich zu entdecken war. 40 alte Häuser geben einen Überblick über die Architektur und das Stadtleben im 18. & 19. Jahrhundert. Leider können wir die Häuser nur von Außen sehen bzw. bei den Fenstern hineinsehen, doch selbst dies ist sehr schön & interessant.
Wir verlassen Bergen am späten Nachmittag, um so nah wie möglich zum Nærøyfjord zu kommen. Voss ist die dem Fjord nächstgelegene größere Stadt, hier suchen wir uns einen Campingplatz. Wir bleiben bei Vosscamping direkt am See Vangsvatnet. 285,- NOK Der Campingplatz ist angesichts der Lage und des Wochenendes relativ voll, dicht gedrängt steht Wohnwagen an Wohnmobil... Wir machen einen kleinen Abendspaziergang durch Voss, bei der Bibliothek kann man auch ausserhalb der Öffnungszeiten die PC's im "Foyer" nutzen, dies tun wir um unsere e-Postkarten (Fotos online zum Postkartendruck mit Text) aufzugeben.
Strecke: 159 km

Samstag 9. Juni 2012 8. Tag: Nærøyfjord und bis zum Nordfjord
Tvindefossen
Bald nach dem wir Voss verlassen haben kommen wir beim Tvindefossen vorbei. Ein wunderschöner Wasserfall welcher einen Stopp in jedem Fall lohnt, leider fällt kurz nachdem wir ankommen ein Autobus voller Asiaten ein...
Unser heutiges Hauptziel ist eigentlich der Weg, allerdings nicht mit dem Wohnmobil, sondern mit der Fähre. Von Gudvangen fährt eine Fähre durch den Nærøyfjord nach Kaupanger. Der Nærøyfjord wurde gemeinsam mit dem berühmteren Geirangerfjord zum UNESCO-Weltnaturerbe "Westnorwegische Fjorde" erklärt.
Nærøyfjord Fähre
Er ist der schmalste mit Linienschiffen befahrbare Fjord der Welt und ist ein Teil des Sognefjords, welcher wiederum der längste Fjord weltweit ist (204 km lang & bis zu 1.300 m tief). Da wir schneller als geplant in Gudvangen sind, nutzen wir die Zeit und fahren noch ein Stück am Fjord entlang ins wunderschöne 3 Häuserdorf Bakka. Hier an der engsten und seichtesten Stelle steht die kleine Kirche von Bakka. Ein wundervoller Ausflug um die Wartezeit auf die Fähre zu verkürzen. Bei der bekannten Frage nach der Fahrzeuglänge bewahrheitet sich mal wieder der Schummelschmäh - für "unter 6 m" bezahlen wir 905,- NOK statt 1.190,- NOK für "über 6 m".
BakkaTufto
Also das Wetter ist zwar nicht mehr ganz so schön aber es ist noch ok und die "Fjord-Cruise" ist das Geld echt wert. Die Aussichten sind grandios. Diese Perspektiven bekommt man nur vom Wasser aus zu sehen. Die Paddler die uns begegnen haben natürlich direkt an der Wasseroberfläche nochmal ein hammermäßiges Gefühl dabei.
NærøyfjordNærøyfjord
Nærøyfjord
Die Fähre ist auch schon ein wenig als Sightseeing Schiff ausgelegt. Unterwegs gibt es in allen (vorher erfragten) an Bord gesprochenen Sprachen Infos über den Fjord und die jeweils gerade passierenden "Attraktionen". Bei der vielzahl an Wasserfällen die von den Bergen in den Fjord herabstürzen hört man irgendwann zu zählen auf. Beeindruckend sind die wenigen kleinen abgeschiedenen und nur per Boot erreichbaren Siedlungen. Die uns ständig begleitenden Möwen sind ein viel fotografiertes Ziel - im Sturzflug fangen sie ihnen zugeworfene Krümel bzw. holen sich von unachtsamen Passagieren ihr Futter direkt vom Brot... Am Ende bzw. am eigentlichen Beginn des Nærøyfjord gelangen wir in den Aurlandsfjord. Ab hier weitet sich der Fjord und nachdem wir bisher die gesamte Zeit an Deck verbrachten, suchen wir nun einen, ein wenig gemütlicheren, warmen Platz in der Cafeteria der Fähre auf.
Fjærlandsfjord
Nachdem wir in Kaupanger die Fähre verlassen, machen wir noch einen kurzen Stop bei der am Weg liegenden Stabkirche. Diese ist zwar recht nett, aber wenn man vorher Heddal oder Eidsborg gesehen hat ... Die Strecke von Kaupanger nach Loen ist wiedermal wunderschön. Bei einem netten Rastplatz mit Traumblick auf den Fjærlandsfjord machen wir eine gemütliche Kaffeepause. Den heutigen Campingplatz haben wir aus unserem Reiseführer. Denn beim Sande Campingplatz im idyllischen Lodalen startet unsere für Morgen geplante Gletschertour.
Sande Camping
Der Sande Campingplatz ist herrlich, traumhafte, ruhige Lage am See, und echt günstig 200,- NOK inkl. Strom & WiFi. Auch die Sanitären Anlagen sind sehr schön, es gibt sogar eine Sauna, wegen Renovierung allerdings gerade geschlossen. Hier ist alles ein wenig unkomplizierter, wir sollen uns einen Platz suchen wo wir wollen und bleiben solange wir wollen und bei Abreise einfach zahlen kommen... Bei der Rezeption haben wir für Morgen bei Briksdal Breføring unsere Gletschertour auf den Bødalsbreen reserviert. Am späten Nachmittag ist unterwegs bereits die Sonne ein wenig rausgekommen und so verbringen wir noch einen gemütlichen Abend vor unserem Wohnmobil mit Blick auf den See.
Strecke: 201 km (ohne Fährstrecke)

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