never stop travelling

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Auf meiner Website findet Ihr Reiseberichte & Reisetipps von meinen Reisen (u.a. nach Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Kuba, Luxemburg, Norwegen, Rhodos, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und den USA - Alaska, Hawaii, New York + der Südwesten) unzählige Reise-Geheim-Tipps, viele Ausflugs- & Wandertipps in Österreich und alles mit herrlichen Fotos bebildert. Werft einen Blick drauf! Ihr werdet staunen.

Dienstag, 27. Januar 2015

Reisebericht USA-Southwest 2009 - Photographer's Paradise Woche 2

Do. 18.06.2009 - 8. Tag: Yellowstone - der Norden
Tierwelt
Bei der Ankunft im schönen Städtchen West Yellowstone in Montana bin ich doch etwas überrascht und schockiert als fast überall no vacancy steht und wenn nicht, dann ist nur ein Zimmer für eine Nacht frei, ich aber will 2 Nächte hier bleiben. Nach einigen erfolglosen Versuchen lande ich zufällig im Moose Creek Inn wo noch ein nettes Zimmer für 2 Nächte frei ist. 80,20 $ pro Nacht für das Zimmer mit Micro & Fridge plus Computer in der Lobby, hier komme ich das erste Mal dazu für die Leute daheim ein paar Bilder ins Netz zu stellen. Um 9 Uhr bereits bin ich bei der Einfahrt in den Yellowstone Nationalpark.
Büffel
Da das Wetter morgen sehr schön sein soll, hebe ich mir die südliche Geysir Basin Gegend für morgen auf und besuche heute den nördlichen Teil des Yellowstone NP. Gleich bei der Einfahrt im Madison Valley sind die ersten Büffel zu sehen, aber von denen sollen noch viele folgen. Bei den ersten Geysiren wird begeistert losfotografiert dabei wird es mit jedem Mal faszinierender. Nach dem Monument Geyser Basin und den Artists Paintpots gehe ich die 2 Trails im Norris Geyser Basin, ehe ich die Mammoth Hot Springs Terraces erreiche. Von der einstmals faszinierenden Schönheit der Sinterterrassen ist leider nicht mehr viel aktiv, aber meines Erachtens lohnt sich ein Besuch trotzdem, denn auch die wenigen aktiven, heißen Quellen sind sehenswert, ebenfalls sollte man unbedingt die kurze Loop Road bei der Upper Terraces Area abfahren.
Norris Geyser BasinYellowstoneMammoth Hot SpringsMammoth Hot Springs
Blackbear
Weiter geht's Richtung Tower Fall, hier am Blacktail Deer Plateau und im Lamar Valley soll die Wahrscheinlichkeit auf Bären zu treffen am größten sein, und dem ist auch so. Wenn am Straßenrand Unmengen an Autos stehen gibt es immer irgendwelche Tiere zu sehen, wenn aber Verkehrschaos herrscht und gar nichts mehr geht - "dann ist der Bär los"! Und so komme ich zu meinem ersten Schwarzbären der im Baum sitzt, als ich nach längerer Beobachtung weiterfahren will kommt er sogar endlich runter, aber bereits einige Meilen weiter der nächste Schwarzbär, diesmal spaziert er direkt entlang der Straße und denkt sich wohl "Was wollen all diese Menschen hier in meinem Wohnzimmer...
Tower Fall

Da es bereits bald zu dämmern beginnt fahre ich noch das Stück weiter zum Tower Fall, bevor ich wieder zurück in die "Serengeti von Yellowstone" - dem Lamar Valley abbiege. Alleine die riesigen Büffelherden sind faszinierend aber hier sehe ich neben einem Bighorn Sheep und einem Coyoten auch meinen ersten Grizzly, allerdings nur in riesiger Entfernung durch das Fernglas, keine Chance für eine Kamera ohne Megazoomobjektiv.



BüffelBighorn SheepYellowstone

Braunbär
Über den Dunraven Pass fahre ich Richtung Canyon Village, als irgendwo in der Mitte zwischen Tower Fall & Dunraven Pass das Unglaubliche passiert - in der Kehre vor mir sehe ich einen Grizzly die Straße überqueren! Als ich mich langsam mit dem Wagen nähere und am Straßenrand stehenbleibe, steht Meister Petz keine 10 Meter entfernt von mir! Wow, da wird einem auch im Wagen noch ein wenig anders und das Glücksgefühl ist nicht zu beschreiben. Die Entfernungen im Yellowstone sind nicht zu unterschätzen, bis ich im Motel eintreffe ist es bereits knapp vor 22 Uhr.
Dunraven Pass
Strecke: 249 Meilen (= 473 km)

Fr. 19.06.2009 - 9. Tag: Yellowstone - der Süden
Yellowstone Yellowstone Bereits um 6 Uhr morgens passiere ich die Einfahrt in den Nationalpark, wunderbare Morgenstimmung, niemand unterwegs außer den Tieren, es war sogar so kühl dass die Scheibe leicht vereist war. Als erstes mache ich mich mal auf zu Old Faithfull, dem wohl berühmtesten Geysir den es gibt. Das Visitor Center beim Old Faithfull öffnet aber erst um 8 Uhr. Der erste angeschriebene Ausbruch soll gegen 8.29 sein, da es erst kurz vor 7.30 Uhr ist gehe ich die kleine Geysir Hill Runde, als ich kurz vor 8 Uhr wieder zurückkomme ist Old Faithfull aber bereits am Ende seines Ausbruchs und ich sehe nur mehr die letzten Züge, shit verpasst aber er bricht ja ungefähr alle 90 Minuten aus.
Grotto Geyser
Also starte ich zum Morning Glory Pool, jeder der unzähligen Geysire und Pools ist auf seine Art einzigartig, zufällig erlebe ich den Ausbruch des kleinen Sawmill Geyser. Der Grotto Geyser mit seinen versteinerten Baumstämmen hat auch ein einzigartiges Aussehen. Von den Pools sind abgesehen vom faszinierenden Morning Glory Pool der Beauty Pool und der Chromatic Pool die schönsten. Der Morning Glory Pool am Ende des Trails allerdings ist überwältigend - die Farben sind so unglaublich - Wahnsinn den darf man keinesfalls auslassen! Da die 4,5km lange Runde mit unzähligen Fotostopps doch länger dauerte sind die 90 Minuten bereits lang vorbei, ehe ich wieder bei Old Faithfull ankomme.
Chromatic PoolMorning Glory Pool
White Dome Geyser
Da ich aber hier nicht ewig warten will notiere ich mir die ungefähren Ausbruchszeiten der Geysire und fahre zum Midway Geyser Basin, hier befindet sich mit der Great Prismatic Spring ein weiteres Highlight. Leider bläst der Wind den Dampf konstant in Richtung des Weges, wodurch man die einzigartigen Farben zwar erkennt, ein Foto im Nebel ist aber fast unmöglich. Anschließend fahre ich den Firelake Drive ab, da der Great Fountain Geyser in rund 30 Minuten ausbrechen soll und es schon fast Mittag ist, beschließe ich hier zu warten und meinen Mittagslunch hier zu genießen. In geringer Entfernung vom Great Fountain Geyser sehe ich einen der ältesten und am häufigsten (ca. alle 30 Minuten) ausbrechenden Geyser - den konusförmigen White Dome Geyser - ausbrechen.
Great Prismatic Spring
Old Faithfull
Als der Great Fountain Geyser eigentlich schon aktiv sein sollte, kommt ein Ranger vorbei und aktualisiert die errechnete Ausbruchszeit um über eine Stunde nach hinten, das ist mir dann doch zu lang zum erneuten Warten und so versuche ich wieder mein Glück bei Old Faithfull und komme genau rechtzeitig zum für 11.55 Uhr angekündigten Ausbruch - und exakt um 12.00 Uhr legt er los, ein einzigartiges Schauspiel bei blauem Himmel und Sonnenschein - perfekt. Da der Ausbruch des Great Fountain Geyser nochmal nach hinten auf 12.40 Uhr verschoben wurde versuche ich nun auch dort nochmal mein Glück, und es passt, kurz nachdem ich ankomme legt er los, aber so eine "Explosion" habe ich noch nicht gesehen, unmöglich die in ihrer ganzen Gewalt auf ein Foto zu bringen, der macht seinem Namen echt alle Ehre, ein Naturschauspiel dass seinesgleichen sucht.
Great Fountain Geyser Great Fountain Geyser Great Fountain Geyser

Lake Yellowstone

Nun mache ich mich auf in den Südosten des Parks zum Lake Yellowstone. Die Fahrt führt durch die wunderschöne Landschaft des Nationalparks. Das West Thumb Geyser Basin ist nicht sonderlich aufregend (nach dem Midway & Upper Geyser Basin...) und kann man sich sparen. Am Yellowstone Lake entlang geht es wieder nach Norden. Nach kurzem Besuch des Mud Volcano und der Sulphur Caldron steht der Grand Canyon of the Yellowstone mit seinen Upper und Lower Falls am Programm.



Lake Yellowstone
Die meines Erachtens schönste Aussicht auf die Lower Falls hat man vom Artist Point. Uncle Tom's Trail zum Fuß der Lower Falls ist leider gesperrt aber von hier hat man dafür einen schönen Blick auf die kleineren Upper Falls. Ich besuche noch alle Viewpoints am North Rim, aber so richtig begeistern, wie der Artist Point, kann mich davon aber keiner.
Upper Yellowstone FallsYellowstone FallsLower Yellowstone Falls
Yellowstone
Als Resümee kann man festhalten dass man für Yellowstone am besten 3 volle Tage plant (ein Tag im Norden, ein Tag im Westen und einer im Osten), wenn man dann noch richtig wandern will, dementsprechend mehr. Die Tiere sind fast nur im Norden, am heutigen Tag habe ich außer ein paar Bisons keine nennenswerten Tiere gesehen.
Strecke: 187 Meilen (= 301 km)



Sa. 20.06.2009 - 10. Tag: Grand Teton National Park
Yellowstone
Heute ist wieder langes Autofahren angesagt, diesmal aber über die optisch anspruchsvollere Strecke. Bereits um 6 Uhr starte ich vom Motel los, ein letztes Mal durch den Yellowstone Nationalpark Richtung Süden, am frühen Morgen sieht man dass sich die Tierwelt über Nacht den Park zurückerobert. Über den J. D. Rockefeller Memorial Parkway geht es durch den Grand Teton Nationalpark. Der Grand Teton ist an und für sich nach Yellowstone nicht wirklich interessant, außer für Wanderungen in wunderschöner Natur, die Landschaft ist aber sehr ähnlich den Alpen und die habe ich zuhause zum Erkunden. Der J. D. R. Memorial Parkway ist aber eine landschaftlich wunderschöne Alternative zum eher faden Highway 20 & Interstate 15, immer wieder tun sich einmalige Ausblicke auf die wunderschöne Berg und Seenwelt auf.
YellowstoneYellowstoneGrand Teton NationalparkGrand Teton Nationalpark
UtahUtah
Auch der weitere Weg nach Süden in Wyoming entlang der Grenze zu Idaho bzw. Utah und abseits der Touristenhauptstrecke ist anders und sehr schön. In Green River steig ich im Motel 6 um 53,10 $ ab - na ja (Pool, Micro & Fridge +). Da es zeitlich gerade für die Golden Hour im Goblin Valley passen würde, mache ich mich noch auf, die 48 Meilen südwärts zurückzulegen, allerdings kurz vor Ankunft beim Goblin Valley State Park kommt mir plötzlich eine gewaltige Gewitterfront entgegen und somit is' nix mehr mit Golden Hour... Also, 180° Drehung und dem Gewitter davon, doch kurz nach Ankunft in Green River hat es mich eingeholt. Es geht ein Wolkenbruch nieder - gigantisch - das Wasser steht sofort überall, da der trockene Boden die Massen gar nicht aufnehmen kann. Da bekommt man eine Vorstellung davon, wenn sich so ein Gewitter im Einzugsgebiet eines Slot Canyons ausschüttet, mit welcher Gewalt dort eine Flash Flood daherkommt...
Strecke: 652 Meilen (= 1049 km)

So. 21.06.2009 - 11. Tag: Arches Nationalpark + Corona Arch & Jeep Arch
Bereits vor 7 Uhr morgens stehe ich vor dem, noch geschlossenen, Visitor Center beim Arches Nationalpark (öffnet erst um 7.30 Uhr). Nach kurzem Stopp beim Balanced Rock biege ich mal ab zur Windows Section. Da gerade eine Autobusgruppe den Windows Trail "stürmt", besuche ich mal den Double Arch mit dem riesigen Phallus Symbol der Natur davor, ehe ich den Looptrail zum Turret Arch, North & South Window gehe.
Balanced RockDouble ArchPhallus SymbolSouth und North Window
Delicate ArchDelicate Arch
Nun geht's zum Wahrzeichen Utah's, zum Delicate Arch, den ich natürlich nicht von einem einfach erreichbaren Viewpoint sondern von der Nähe sehen will. Der ca. 2,5 km (One Way) lange Trail startet @ Wolfes Ranch und geht zwar stetig bergauf, würde ich jetzt aber mit ein wenig Kondition als eher leicht einstufen, ich benötigte dafür ca. 1,5 Stunden (Hin & Retour). Wenn man dann oben, sozusagen um's Eck kommt, und plötzlich dieser einmalige Arch mitten vor einem steht verschlägt es einem glatt ein wenig den Atem, so wunderschön steht er da - sollte man keinesfalls auslassen.
Immer mehr Touris strömen in den Park als ich mich schon wieder verabschiede (für heute), denn nun stehen 2 Hikes am Programm die von nicht vielen gegangen werden doch zuvor suche ich mir ein Motel in Moab. In den Couponheften die ich beim Utah Visitor Center an der Grenze zu Wyoming fand habe ich das Redstone Inn gefunden. Da ich 2 Nächte bleiben will aber nur einen Gutschein habe meint die Dame am Empfang netterweise ich soll mir noch einen 2. Coupon besorgen, also ab zum Visitor Center in Moab, hier gibt es zwar leider nicht diese Couponhefte, aber als ich nach Discountcoupons frage bekomme ich einen 10 $ Coupon für mehrere Motels, wo auch das Redstone Inn dabei ist - auch gut. Somit zahle ich im Endeffekt 73,- $ pro Nacht für ein recht feines Zimmer mit Kitchenette, außerdem gibt es noch einen Indoorwhirlpool welcher heute Abend besonders gut tun wird.
Bowtie Arch
Rund 4 Meilen nördlich von Moab geht es nun links auf den Scenic Byway 279 - der Old Potash Road - auf der man nach rund 10 Meilen rechts den beschilderten Parkplatz zum Corona Arch (auch Little Rainbow Bridge genannt) erreicht. (> Reisetipp) Der Weg geht zwar stetig bergauf, ist aber meines Erachtens mit normal guter Hiking Kondition, problemlos zu schaffen. Der Weg ist gut erkennbar, "ausgetreten" und die Passagen über Slickrock sind mit Steintürmchen gekennzeichnet, gegen Ende des Hikes ist mit Hilfe einer kleinen Stahlleiter eine Steilstufe zu überwinden, aber das war's dann auch, das einzige kleine "Problem" ist die Sonne, am ganzen Weg gibt es keine einzige schattige Stelle, erst unmittelbar in Sichtweite der beiden Arches kann man im Schatten eine kleine Rast einlegen. Für die ca. 1,5 Meilen benötigte ich am Hinweg ca. 40 gemütliche Minuten. Als erstes erreicht man den Bowtie Arch, der eigentlich kein klassischer Arch ist sondern eher ein Dom bzw. ein Loch in der Felsdecke, fast daneben steht er, der Corona Arch, auf beiden Seiten von 2 böse blickenden Augen bewacht - ein faszinierendes Bild und dazu perfekter blauer Schäfchenwolkenhimmel - was will man mehr?
Corona Arch

Pinto Arch
Am Rückweg kann ich mir den Abstecher zum Pinto Arch nicht verkneifen, er ist wie der Bowtie Arch eher ein Dom und im Nachhinein betrachtet die Anstrengung eigentlich nicht unbedingt wert. Den hier gibt es keinen Trail, man muss "auf Sicht" gehen - hier kann man echt sagen "der Weg entsteht durch den, der ihn geht". Bevor man das Plateau oberhalb des Bootlegger Canyons wieder verlässt zweigt man rechts ab und hält immer auf die Felswand vor einem zu. Die ersten 2/3 des Weges sind noch problemlos gehbar, dann aber steht man vor einer rund 5 Meter hohen, steilen Wand für die man sich eine Stelle zum Erklimmen suchen muss - ab und zu entdecke ich ein paar Steintürmchen, ich habe mir aber etwas weiter links meinen eigenen Aufstieg gesucht, prägt euch diesen gut ein bzw. markiert ihn mit dem GPS, denn von oben retour hätte ich ohne GPS den Abstieg nicht so leicht wiedergefunden. Aber wie gesagt steht die Anstrengung nicht in Relation zum Ziel, denn der ähnlich aussehende Bowtie Arch war noch schöner und die Little Rainbow Bridge sowieso.
Der Hike zum Corona Arch ist ein Hike der sich absolut auszahlt, vor allem gehörte er mir alleine, am Hinweg begegnete ich ein paar Leuten und auch am Rückweg, während meines Aufenthaltes dort war ich aber wunderbarerweise alleine.
Nicht genug der Hikes kommt nun noch ein wirklich abenteuerlicher Hike - zum Jeep Arch (auf den Topografischen Karten auch als Gold Bar Arch eingezeichnet). (> Reisetipp) Der Trailhead für diesen einmaligen Hike liegt gleich ca. 500 Meter weiter, an der Old Potash Road. Durch ein rund 2 Meter hohes Abflussrohr unter den Gleisen der Eisenbahn beginnt der Hike und ähnlich wie der Pinto Arch zählt dieser Hike zu den anspruchsvolleren - ich würde den sogar als eher schwer einstufen, es gibt zwar immer wieder alte Spuren von anderen Hikern und Steinmännchen aber mehr als einmal stand ich an einer nicht überwindbaren Stelle und musste ein Stück retour und einen anderen Weg suchen. Die erste halbe Meile im Culvert Canyon ist noch problemlos, dann steht man vor dem 2. Wasserbecken welches ein unüberwindbares Hindernis darstellt - hier muss man ein Stück vorher rechts auf den Felsen und oberhalb das Becken passieren. Wie beim Corona Arch gibt es auch hier kaum schattige Stellen und die Sonne brennt extrem heiß runter, und trotz einiger GPS Koordinaten bin ich oft am Zweifeln wo ich nun weitergehen soll, aber jedesmal wenn ich dachte hier geht's nicht weiter, habe ich irgendwo in der Ferne ein Steintürmchen bzw. "einen Weg" entdeckt. Nach 2/3 des Weges geht links ein kleiner Canyon rein - das ist eine Sackgasse - wie ich feststellte... Man muss nachdem man den Canyon nach links verlassen hat, sich nur stetig am Bergrand entlang nach oben halten und nirgends "abbiegen".
Gold Bar Arch
Nach rund 2,5 Stunden anstrengenden Marschierens kommt man "ums Eck" und plötzlich steht er vor einem, der Gold Bar Arch der aussieht wie ein Jeep - fast genauso überwältigend wie der Delicate Arch heute Morgen, durch die "Tortour" hierher und die absolute Einsamkeit ist das Glücksgefühl aber wesentlich größer! Wenn man durch den Jeep Arch steigt sieht man bis zum Colorado und von dieser anderen Seite (wo man auch die besseren Bilder machen kann) retour sieht man die Berge der Rockies. Zurück geht es dann um einiges schneller, denn es geht stetig bergab, die Sonne ist bereits hinter den Bergen verschwunden, wodurch es um einiges angenehmer wurde und man kann fast sagen der Weg "erscheint" vor einem, die Traceback Funktion des GPS tut ihr übriges. Back im Motel relaxe ich noch im Spa, ehe ich doch etwas erschöpft ins Bett falle.
Strecke: 137 Meilen (= 220 km)

Mo. 22.06.2009 - 12. Tag: Dead Horse Point SP, Canyonlands NP, Arches NP, Fisher Towers
Der für heute morgen geplante Sunrise am Mesa Arch fällt aufgrund des gestrigen Hike-Marathons meiner Müdigkeit zum Opfer und so starte ich heute etwas später, genau zur Öffnung des Visitor Centers um 8 Uhr komme ich am Dead Horse Point State Park an. Der Dead Horse Point Overlook ist genial, der Rest - für 10 $ - na ja...
Dead Horse Point Overlook
Mesa ArchMesa Arch
Weiter geht's zum gleich daneben liegenden Island in the Sky District des riesigen Canyonlands Nationalpark. Durch seine gute Lage bei Moab ist dieser District am besten touristisch erschlossen und auch der bekannteste und meist besuchte Teil des Parks. Der Mesa Arch und der Grand View Point Overlook zählen für mich zu den Highlights des Parks, aber auch die anderen Viewpoints bieten atemberaubend Ausblicke auf die Canyonlands. Nur der Upheaval Dome hat mich persönlich nicht wirklich begeistert.
Canyonlands

Canyonlands
Landscape Arch
Da ich heute keinen großen Drang nach Hikes verspüre ... mache ich mich am Nachmittag noch auf in den Arches NP, um die gestern nicht besuchte Devils Garden Area zu besuchen, nur ohne Hikes sieht man hier leider nicht viel und somit marschiere ich dann doch los zum Landscape Arch, einem faszinierend hauchdünnen Riesenfelsbogen mit 93 m Spannweite, am Weg liegen noch der Pine Tree und der Tunnel Arch. Der Weg bis zum Landscape Arch ist zwar durch die Hitze anstrengend, aber sonst eher ein leichter Trail, der weitere Weg in den Devils Garden zum Double O Arch ist da schon wesentlich anspruchsvoller und dafür hab ich heute irgendwie keine Energie, somit mache ich mich auf zur nächsten Location, den Fisher Towers.
Fisher Towers
Kurz vor Moab zweigt der Scenic Byway 128 Richtung Osten ab, entlang des Colorado fährt man rund 21 ostwärts, ehe ca. beim Milepost 21 rechts die Gravel Road zu den, bereits von weitem sichtbaren, Fisher Towers abzweigt. Nach rund 3 Kilometer erreicht man eine nette Picnic Area und den Trailhead. Der Hike ist halbwegs leicht da es nicht extreme Steigungen zu überwinden gilt und der Weg ist auch leicht erkennbar. Ich gehe bis zum höchsten der Türme, dem 300 Meter hohen Titan, für diese rund 3 Kilometer benötige ich knapp 45 Minuten.
Strecke: 196 Meilen (= 315 km)

Di. 23.06.2009 - 13. Tag: Canyonlands NP, Mesa Verde NP
PetroglyphenCanyonlands Heute will ich mal etwas "länger" schlafen - "erst" um 7.30 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Süden, zum Mesa Verde Nationalpark. Direkt am Highway 191 passiert man den Wilson Arch, als ich den Wegweiser für den Needles District des Canyonlands Nationalpark sehe, komme ich auf die glorreiche Idee dem noch einen "kurzen" Besuch abzustatten - schlechte Idee, denn am Weg liegen beim Newspaper Rock zwar sehr schöne Petroglyphen, aber im NP gibt es mit dem Auto so gut wie nichts zu sehen, denn hier ist die Gegend der Canyonlands zum ausgiebigen Hiken, bzw. mit viel Zeit und Mut (wegen dem Mietwagen) die Gegend zum 4WD fahren, denn die Bilder der "Piste" zum Zusammenfluss des Colorado mit dem Green River haben's in sich.
Wild West
In Cortez nehm ich das Budget Host Inn welches laut Internet Zimmer ab 44,- $ hat, da das Billigste aber in Wirklichkeit ein Raucherzimmer um 55,- $ ist, nehm ich ein Nichtraucherzimmer mit Micro & Fridge um 75,48 $. (Es gibt noch einen Pool und ein gutes Frühstück ++). Die Straße zum Mesa Verde Nationalpark zieht sich ewig den Berg hinauf und es ist klar dass die Zeit, die im Needles District "verloren ging", hier wesentlich besser gewesen wäre. Vom Park Point Overlook hat man zwar eine schöne Aussicht, aber eigentlich kann man sich diesen sparen.
Cliff Dwellings
Da man die schönsten Cliff Dwellings nur mit Führung besuchen kann buche ich die 2 schönsten Siedlungen der Chapin Mesa - die Cliff Palace Tour und die Balcony House Tour. Dies kann man nur beim Far View Visitor Center. Bereits von der Mesa Top Loop Road hat man super Aussichtspunkte auf diese einmaligen Siedlungsstätten der Anasazi. Das Spruce Tree House ist die am besten erhaltene Siedlung und diese kann man auch selbstständig besuchen. Die Balcony House Tour ist die anspruchsvollste Tour und nur für eher schlanke und normal gebaute Menschen, da es hier über steile Holzleitern und geht und man durch ein enges, schmales "Loch" raus kriechen muss. Als zum Start der 17 Uhr Tour zum Cliff Palace (der größten Siedlung) ein Mords-Gewitter niedergeht, wird die Tour mal um 20 Minuten verschoben, da das Gewitter unmittelbar über uns ist kann aber der Ranger der gerade mit seiner Tour bei der Siedlung ist auch nicht hoch kommen und somit startet um 17.45 Uhr unsere 17 Uhr Gruppe gemeinsam mit der von 17.30 Uhr, trotz - oder gerade wegen des strömenden Regens (aber mittlerweile ohne Blitz und Donner) ist die Tour nochmal was besonderes, denn in der "Stadt" ist man komplett im Trockenen, während vor einem die Wasserwand runterkommt und gleichzeitig dazu noch die Sonne scheint - traumhaft. Durch die ärgerliche Zeitverschwendung beim Needles District bleibt leider keine Zeit mehr für die Siedlungen der weit abgelegenen Wetherhill Mesa, aber auch so sind die Eindrücke der Cliff Dwellings einmalig.
Sqaure Tower HouseCliff PallaceMesa Verde
Strecke: 283 Meilen (= 455 km)