Am heutigen Tag gibt es wenig zum Ansehen aber viel zu fahren, da wir noch ins Weihnachtshaus (Tregaardens Julehus - 364 Tage im Jahr Weihnachtsartikelverkauf) möchte, fahren wir noch nach Drøbak. Laut Karte haben wir beide den Eindruck dass Drøbak auf der Westseite des Oslofjordes liegt, also quälen wir uns mühsam die langsame Strecke dahin, als wir den Schildern folgend plötzlich im mautpflichtigen Oslofjordtunnel sind (55 NOK) glauben wir mal wieder in die Irre geführt worden zu sein, aber in Wirklichkeit waren beide Karten so besch... dass daraus nicht herausgeht dass Drøbak an der E6 südöstlich von Oslo liegt... Da es wiedermal in Strömen regnet ist es natürlich auch nichts mit dem beobachten der Ozeanriesen von der Kaimauer, welche hier die engste Stelle des Oslofjordes passieren und die Festung von wo im 2. Weltkrieg der deutsche Kreuzer "Blücher" versenkt wurde (und noch immer im tiefen Oslofjord liegt) lassen wir wetterbedingt ebenso aus. Unserer geplanten Route folgend, fahren wir wieder Richtung Oslo (wieder 20,- NOK Maut) über Lillestrøm Richtung Arvika, worüber wir uns zuerst recht ärgern da wir unterwegs draufkommen dass wir von Drøbak aus einfacher über die E18 nach Arvika gekommen wären, allerdings revidieren wir dies bald da die Landschaft in der Gegend einfach wunderschön ist.
Unmittelbar nach der Grenze zu Schweden kommen wir ins Reich der Süssigkeiten - aus unglaublichen 1000 verschiedenen Gummi- bzw. Schokoboxen kann man sich die Tüte füllen - und das nicht mal teuer, für unsere 2 Tüten mit Süßem und Saurem zahlen wir umgerechnet rund 5-6 Euro bei fast 1,5 Kilo! Bald nach Skog machen wir beim Aussichtsturm Fryksdalshöjden kurz Halt (kurzer "Feldweg" zweigt auf der Bergkuppe links ab - markiert nur von einem unscheinbaren alten großen Holzpfahlwegweiser). Aufgrund des Wetters (grau in grau - Regen in Massen) hat sogar das kleine Cafe geschlossen - aber der Turm ist offen - Münzspende beim Aufstieg - und von oben hat man eine überwältigende Aussicht über das Frykental - Bilderbuchschweden - schade dass wir momentan kein Wetterglück haben. Idealerweise ist die Hütte in Malung (Malungs Camping) absolut fein (330,- SEK) und so verbringen wir hier einen entspannenden, gemütlichen Abend.
Strecke: 443 kmDi. 01.08.2006 - 9. Tag: Dalarna, Siljansee
Die Strecke nach Malung und weiter zum Siljansee erinnert uns sehr an unseren Nordskandinavienurlaub 2004 - einfach unbeschreiblich schön - nur spielt hier, wie auch damals, das Wetter nicht ganz mit. Nach einem Besuch im tomteland - wo der schwedische Weihnachtsmann wohnt (eigentlich sind wir ja gegen den Weihnachtsmann und für das Christkind - aber Trolle, Tomte, Julbock usw. haben was eigenes). Der Eintritt ist mit umgerechnet rund 15,- Euro recht heftig und es enttäuscht etwas, da es als "Weihnachts-vergnügungspark" rein auf Kinder abzielt. Z.B. Schwedischen Weihnachtsschmuck sucht man vergebens - gut dass wir in Drøbak beim Tregaardens Julehus waren - der kleine Weihnachtsladen dort hat uns mehr beeindruckt. Oberhalb des Parkplatzes hat man vom Fuß des Gesundaberget von der Talstation des Sesselliftes bereits eine faszinierende Aussicht auf den Siljan. Wie herrlich muss es erst bei Schönwetter oben vom Berg sein...
Weiter fahren wir Richtung Orsa wo wir in der ehemaligen fäbod Fryksås zwischen den alten Häusern den (bei Schönwetter) unschlagbaren Weitblick genießen. Weiter geht's nach Nusnäs in die Heimat der Dalapferdchen. In den 2 Fabriken (direkt nebeneinander) kann man die Entstehung (in Handarbeit) der berühmten dalahästar beobachten und natürlich vom Dalapferd über Dalaelche, Dalaschweine und noch viel mehr kaufen.
In Rättvik findet zufällig die Classic Car Week statt. Ein Spektakel wie man es sich kaum vorstellen kann - die ganze Stadt feiert, wirklich überall sitzen die Leute mit ihren Klappsesseln und schauen sich die unzähligen (angeblich mehrere tausend!) Oldtimer, US-Cars usw. an. Das Verkehrschaos und den Benzingestank kann man sich leicht vorstellen. Wir verbringen auf diesem "Volksfest" einen herrlichen Nachmittag ehe wir noch auf den 325m hohen Vidablick fahren.
Da es im Laufe des Nachmittages aufklarte, haben wir von dem Aussichtsturm einen wunderbaren Weitblick auf den Siljansee und Rättvik mit der von weitem erkennbaren Långbrygga - den über 600m in den See ragenden Holzsteg an dem die Dampfer seit über 100 Jahren anlegen müssen, da der Siljan an dieser Stelle so flach ist. Für die Weiterfahrt nach Leksand nehmen wir die Strecke am See entlang über Hjortsnäs und Tällberg welche absolut herrliche Ausblicke auf den Siljan bietet.
Gut dass wir bei Leksand Camping eine Hütte (660,- SEK bei Vorausüberweisung!) reserviert haben, den durch die Classic Car Week ist überall alles voll. Am Abend machen wir noch einen Spaziergang durch Leksand und reiten eine Runde auf dem Rosa Dalapferd.
Strecke: 241 km
Mi. 02.08.2006 - 10. Tag: Dalarna, Uppsala, Ostküste
Mit kurzem Stopp bei der Kupfergrube in Fallun, mit dem durch einen Bergsturz entstanden Krater "Stora Stöten", fahren wir nach Sundborn in die Heimat von Carl und Karin Larson. Ihr Haus (Larsongården) kann man als Gesamtkunstwerk bezeichnen, ideales timing - es beginnt gerade eine deutsche Führung (ohne Führung keine Besichtigung) und ich bin äusserst positiv überrascht, denn es ist echt faszinierend, unter anderem auch dadurch dass Karin Larson den heute von Ikea verbreiteten skandinavischen Einrichtungsstil sehr stark prägte und die Gemälde von Carl Larson sind natürlich auch faszinierend.
Wir haben in diesem Urlaub zwar schon doppelt soviele Elche gesehen als im Norden 2004, aber wir wollen auch welche aus der Nähe sehen und ein "richtiges" Elchfoto schiessen - somit besuchen wir noch einen Elchpark in Långshyttan. Achtung - die Schotterstrasse war mehr als eine Zumutung, nachdem wir beide 70,- SEK ablegten werden wir zum Gehege geführt wo 2 Elche darauf warten von uns bzw. der Tochter des Hauses mit Bananen, Karotten und Grünzeug gefüttert zu werden - etwas seltsam und künstlich das Ganze aber irgendwie trotzdem ein Erlebnis dass einem ein Elch aus der Hand frisst und sich streicheln lässt. (Auf der weiteren Strecke sehen wir noch einige Hinweisschilder zu weiteren Elchparks - bis hinunter nach Småland)...
Zum Abschied von Dalarna besuchen wir in Avesta noch das größte Dalapferd der Welt. Nach Besuch des Dom von Uppsala (der größten Kathedrale des Nordens, wo sich unter anderem auch das Grab von Gustav Wasa befindent), spazieren wir noch den Hügel hinauf zum Schloss von wo man eine wunderbare Aussicht über Uppsala hat. Da wir Stockholm bereits 2004 besuchten, stauen wir uns im Berufsverkehr auf der E4 an Stockholm vorbei nach Järna, wo wir bei Farstanäs Camping eine sehr kleine Hütte um 350,- SEK reserviert haben. Es gibt zwar einen schönen Badestrand aber da spielt leider das Wetter nicht mit, denn es regnet mal wieder in Strömen...
Strecke: 466 km
Strecke: 466 km
Do. 03.08.2006 - 11. Tag: Götakanal, Vättern, Småland
Da wir heute wieder eine umfangreichere Etappe am Programm haben wollten wir früh los, was am Campingplatz hier leider nicht möglich ist, denn beim Auschecken muss jemand noch die Hütte kontrollieren... damit ist zwar gesichert dass du auch eine sauber Hütte bekommst - was aber bei allen bisherigen Plätzen auch der Fall war, aber na ja...
In Gamla Linköping, einer Art Altstadt Freilichtmuseum (kein Eintritt) mit Wohnungen, kleinen Läden, Cafes etc. alles im Stil der Zeit um 1900, genießen wir mal wieder einen richtig guten Kaffee - die Schweden sind zwar Kaffeetrinker, aber wer die gute alte, österreichische Kaffeehaustradition kennt weiß was wirklich guter Kaffee ist.
Die 7 Götakanalschleusen "Bergs Slussar" in Berg enttäuschen mit Abzockerei - mindest Einwurf beim Parkautomat 100,- SEK (3 Stunden)... Da es mal wieder in Strömen regnet und die Schleusentreppe bei Sjötorp genausoschön war, halten wir uns nicht sonderlich lange auf und fahren weiter nach Ljungsbro wo der Götakanal auf einem Aquädukt die Strasse überquert. Leider gibt es hier in der Nähe keinen Parkplatz wo man stehenbleiben und darauf warten kann dass ein Schiff am Kanal entlang kommt und da es noch immer in Strömen regnet fahren wir weiter nach Borensberg. Auf der Straße 36 vor Borensberg gibt es noch ein Aquädukt und einen schönen Parkplatz um auf ein Schiff zu warten. In Borensberg beobachten wir danach wie im strömenden Regen die Diana durch die handbetriebene Schleuse geschleust wird - Milimeterarbeit.
Aufgrund des Regens verzichten wir auf einen Besuch in Vadstena und fahren weiter nach Skänninge, wo laut Reiseführer am ersten Donnerstag im August der Skänningemarken stattfindet - Ein riesiger Jahrmarkt wo man, wie bei uns früher, noch wirklich alles kaufen kann (Am 1. Septemberwochenende findet angeblich ein großer Mittelaltermarkt statt). Hier sieht man die Schweden dem Regen trotzen, wir in voller Regenmontur und die Härtlinge unter den Einwohnern bummeln bei Wolkenbruchartigen Regenfällen und knapp unter 20°, ohne Regenschutz, barfuß in T-Shirt und kurzer Hose durch die Stadt...
Weiter fahren wir Richtung Mjölby um bei Högby den Runenstein Högbystenen zu sehen. Nachdem wir noch bei Rök den Rökstenen (Runenstein mit der längsten und rätselhaftesten Inschrift) besuchten, fahren wir weiter zur Klosterruine von Alvastra am Fuße des Omberg. Auf diesen fahren wir um die Aussicht über das Umland und den Vättern zu genießen. Vom Parkplatz aus geht es ca. 500m steil bergauf zum Aussichtsturm - aber der Blick lohnt die Mühen - die Aussicht ist grandios - wenn sich nicht schon wieder eine riesige Regenwolke vom Vättern her nähern würde...
Wieder unten angekommen beginnt es bereits zu regnen und somit fahren wir nicht entlang des Vättern nach Gränna sondern über die E4, von der man aber auch immer wieder schöne Ausblicke auf den Vättern hat. Die E6 führt auch unmittelbar neben der Schloßruine Brahehus vorbei wo sogar ein Rastplatz ist - allerdings auf der anderen Seite der Autobahn und somit kommt man nicht zur Ruine... In Gränna liegt der Ursprung der bekannten rot-weissen Zuckerstangen, auf der Hauptstrasse reiht sich ein Geschäft neben das andere und man kann auch bei der Produktion der "Polkagrisar" zusehen. Von der Terrasse des Restaurant und Hotel Gyllene Uttern, das einer Ritterburg nachempfunden ist (aber nicht wirklich interessant ist) soll man einen herrlichen Blick auf den Vättern und die Insel Visingsö haben, aber da wir nicht reingehen wollen und es sowieso regnet, erübrigt sich dies. Vor Huskvarna begrüßt uns die eher häßliche und unspektakuläre 12m hohe Figur des Riesen "Jätten Vist". Nachdem einchecken bei Eksjö Camping & Konferens wo wir eine nette Hütte um 240,- SEK reserviert haben, machen wir noch einen Bummel durch die sehenswerte, schöne Altstadt von Eksjö.
Strecke: 467 kmFr. 04.08.2006 - 12. Tag: Glasreich, Ostküste, Öland
Der Morgen begrüßt uns zwar gleich mit Regen, aber wir fahren trotzdem Richtung Skurugata/Skuruhatt. Von der tiefen Skurugata Schlucht haben wir schon ein beeindruckendes Foto gesehen und vom 338m hohen Berg Skuruhatt soll man eine hervorragende Aussicht über das wilde Småland haben, doch am Parkplatz angekommen regnet es nach wie vor in Strömen und es geht 600m in die eine Richtung zum Aussichtspunkt und 600m in die andere Richtung zur Schlucht was aber bei dem Wetter alles nicht klug wäre. Enttäuscht fahren wir weiter über die selektive Schotterstrasse Richtung Hult wo wir wieder auf die Strasse Nr. 33 Richtung Ostküste kommen. Für meinen kleinen Neffen machen wir für ein Foto noch einen kleinen Umweg nach Lönneberga (auf dem Weg dorthin entdecken wir zufällig auch Bullerbü - heißt in Wahrheit Bullerbyn).
Da wetterbedingt Skurugata und Skuruhatt ausgefallen sind wollen wir uns Astrid Lindgrens Värld ansehen, aber nachdem wir mal 20,- SEK für's Parken bezahlt haben, sehen wir was der Spass kostet und brechen gleich wieder auf - 230,- SEK pro Person ist für uns absolut inakzeptabel und so fahren wir weiter nach Stensjö by, ein in seiner traditionellen Dorfstruktur erhaltenes Dorf wo die alte Kulturlandschaft nach althergebrachten Methoden weitergepflegt wird.
Nach einem gemütlichen Mittagessen auf einem Bankerl bei Sonnenschein, fahren wir zur Aboda klint von wo wir endlich eine schöne Aussicht über Småland haben. Wie man am Foto sieht ist der Regen aber wiedermal im Anmarsch, und kaum sind wir vom Aussichtsturm wieder runter, kommt ein Wolkenbruch runter der es in sich hat. Eigentlich wollten wir auf der Terrasse des Aboda Cafe gemütlich einen Kaffee trinken und die Aussicht genießen - nun genießen wir den Kaffee mit Blick auf eine Regenwand...
Aber nach einer knappen halben Stunde ist alles vorbei und wir fahren auf kleinen einsamen Nebenstraßen (dank der vielen Detailkarten u.a. vom Glasreich) durch das wunderschöne, wilde Småland ins Glasreich. Die erste Glashütte besuchen wir in Målerås, für eine Führung sind wir hier bei Mats Jonasson knapp zu spät (Letzte Tour um 15.00 Uhr) aber die Kunstwerke hier gefallen uns im Nachhinein gesehen am besten da wir auf den hier gezeigten eher etwas ausgefalleneren Stil stehen, und so springt uns beiden gleich der rote Teufel mit seinem faszinierenden Blick an - und in die Einkaufstasche. In Orrefors (eher konservative Kunst) haben wir aber noch Glück und können den Glasbläsern bei der Arbeit zusehen. Nach Boda (die wunderschöne Sachen haben - sehenswerte Ausstellung vis a vis des Verkaufs! - aber preislich auch nicht ohne) besuchen wir noch Johansfors (kann man sich sparen) und Nybro (schöner Glasschmuck) ehe wir in Kalmar beim Stensö Camping unsere reservierte Hütte (500,- SEK) beziehen. Hier wird auch zum ersten Mal auf der schwedischen bzw. Skandinavia Camping Card bestanden.
Über die Ölandsbron (eine der längsten Brücken Europas) machen wir noch einen Sprung auf Öland, die Windmühleninsel - wirklich alle paar hundert Meter steht eine alte Windmühle. Wir besuchen noch Gråborg (Ölands größte fornborg - kann man sich aber irgendwie sparen, denn es ist nur ein elipsenförmiger Steinwall...). Nach einem Bummel durch die Altstadt von Kalmar genießen wir den Sonnenuntergang beim Kalmar slott.
Strecke: 527 km
Sa. 05.08.2006 - 13. Tag: Südostküste, Ales Stenar, Ystad
Frühmorgens starten wir nach Karlskrona, von dem wir sehr enttäuscht werden, denn die einmaligen Befestigungsanlagen (Unesco Weltkulturerbe) sind nur mit geführten Touren vom Tourismusbüro aus möglich - was wir aber erst herausfinden nachdem wir über eine halbe Stunde an den militärischen Absperrungen entlang durch die Samstag Morgens fast ausgestorbene Stadt irrten... Zum Abschluss spenden wir noch ein paar Kronen in den Kopf (Hut hochklappen) von Gubben Rosenbom (der alte Rosenbom) der durch Selma Lagerlöfs "Nils Holgerson" zum Wahrzeichen von Karlskrona gewordenen ist.
Etwas enttäuscht fahren wir weiter Richtung Südwesten, nach einem kurzen Abstecher zum Postkarten-Schloß von Vittskövle besuchen wir die Niagarafälle von Skåne in Forsakar (bei Degeberga). Unglaubliche 10 m hoch liegen die idyllisch im Wald versteckten Wasserfälle, den anstrengenden Aufstieg zu den oberen Fällen kann man sich aber sparen - die sind noch spektakulärer... ;-)
Bei Haväng zweigen wir zum Havängsdösen, einem 4500 Jahre alten Vorzeitgrab über dem Strand, ab. Unmittelbar daneben mündet der Verkeån in schönen Schleifen zwischen Bäumen herauskommend ins Meer. An dem wunderschönen Sandstrand lassen wir die Füße ein wenig vom Meer umspülen, bis eine der vielen hohen Wellen etwas zu hoch war... Achtung beim Baden, überall stehen Warnschilder nicht weit rauszuschwimmen da es hier sehr starke Strömungen gibt - hier vor der Südostküste Schwedens liegt aufgrund der Strömungen und Sandbänke angeblich auch der größte Schiffsfriedhof der Ostsee. Nach einem kurzen Abstecher bei einer Silberschmuckgallerie fahren wir weiter.
Um die "Badewanne des Pfarrers" (Prästens badkar) in Vik zu finden, mussten wir doch ein Weilchen suchen, aber es hat irgendwie das gewisse Etwas und auch die restliche Felsküste in Vik mit der starken Brandung und dem Getöse des Meeres wirkt wunderschön.
Die Festung Glimmingehus ist die am besten erhaltene mittelalterliche Burg Schwedens - na ja Burg? Sie schaut eher aus wie der Schüttkasten in Klement und wer wie ich Fan der mitteleuropäischen Burgen und Ruinen ist dem ist der "Speicher" keinen Eintritt wert.
An der Küste entlang fahren wir weiter nach Sandhammaren, wo wir noch einen wunderschönen Strandspaziergang bei den ehemaligen Wanderdünen machen, ehe wir zur größten Schiffsetzung Schwedens kommen:
Ales stenar - das "schwedische Stonehenge" hat eine beeindruckende Ausstrahlung. Das Plateau hoch über dem Meer mit herrlichem Panoramablick, faszinierenden Wolkenbergen und dazwischen durchscheinenden Sonnenstrahlen hat etwas faszinierendes.
Nachdem wir bei der Ahls Rökeri unterhalb von Ales stenar noch gemütlich zu Abend aßen, fahren wir noch nach Ystad. In der Heimat von Henning Mankells's Kommisar Wallander haben wir um 520,- SEK eine Hütte bei Sandskogen Camping reserviert. Auf den Spuren von Kurt Wallander machen wir noch einen Abendspaziergang durch die wunderschöne Altstadt von Ystad.
Strecke: 385 km
So. 06.08.2006 - 14. Tag: Stevns Klint, Dänemark, Hamburg
Der letzte Tag in Skandinavien. Von Ystad fahren wir mühsam langsam (50 - 70 km/h) an der Küste entlang bis Trelleborg. Die hier gefundenen und rekonstruierten Reste einer Ringburg der Wikinger stehen umgeben von "wunderschönen" 80er Jahre Wohnblöcken... Na ja und die "Visitkarte" von Trelleborg - die palmengesäumte Promenade kann genausowenig - wir hätten von Ystad besser gleich die E65 direkt nach Malmö nehmen sollen...
Über die Öresundbrücke verlassen wir wieder Schweden, in Dänemark machen wir noch einen Abstecher zu Stevns Klint auf Seeland. Die 41m hohe, senkrecht zum Meer abfallenden, weissen Kalkfelsen allein sind schon wunderschön, aber das Schmuckstück ist die mittelalterliche Felskirche bei Højerup, denn 1928 stürzte ihr Chor und Teile des Friedhofs hinab ins Meer. (> Reisetipp !)
Ab nun ist kilometermachen angesagt, bei der Fähre zurück nach Deutschland ist diesmal idealerweise wenig los und wir kommen nach rund 20 Minuten gleich auf die erste Fähre. Die Umstellung von gemütlichen 90 - 110 km/h der skandinavischen Autobahnen und Schnellstraßen auf die agressiven deutschen "Highspeed" Autobahnen ist zwar recht heftig, aber als einer der sich täglich über eine der meistbefahrenen Straßen Europas - der Wiener Südost Tangente A23 - "kämpft", auch nicht tragisch.
In Hamburg haben wir in der Stadt im Hotel Stella Maris ein Zimmer um 45,- Euro plus 5,- Euro Frühstück reserviert, im Vergleich zu den letzten 2 Wochen könnte man fast dekandentes Luxusquartier dazu sagen... Da wir von den 2 Wochen doch etwas müde sind, machen wir lediglich eine gemütliche Stadtrundfahrt mit dem Sightseeing Bus und schauen uns Hamburg von oben an - von der Barockkirche St. Michaelis (liebevoll Michel genannt) hat man einen wunderbaren Blick über Hamburg.
Bei einem der rund 10 Portugiesen im Viertel um das Hotel essen wir gemütlich zu Abend. Was wir bei der Bestellung eines kleinen Apfelsaftes aufgespritzt mit Leitungswasser auf einen halben Liter bekamen, ist eine eigene Geschichte: ein kleines Glas Apfelsaft und dazu einen alten gesprungenen und abgeschlagenen, dreckigen Krug Wasser der fast aussah wie eine Vase... Auch wenn's hier Apfelschorle heißt ist das ein Scherz, oh wie sehr freuen wir uns auf morgen Abend - nach der Landung geht's ab zum Heurigen auf einen guten Surbraten mit Saft, Erdäpfelsalat und einem frischen Bauernbrot, dazu ein gutes Glaserl Grünen Veltliner DAC. Wieder gute österreichische Küche und ein edles Tröpferl Wein - das fehlt einem nach der eher einfachen Kost der letzten Wochen schon ein wenig.
Zum Verdauen machen wir noch einen gemütlichen Abend-Spaziergang zu den St. Pauli Landungsbrücken, ehe wir in unser angenehm weiches Bett fallen - endlich wieder ein Doppelbett mit Decke - kein Schlafsack mehr!
Strecke: 486 km
Mo. 07.08.2006 - 15. Tag: Hamburg + Abflug
Da unser Flieger erst am Nachmittag geht, machen wir nachdem Frühstück noch einen schönen Morgenspaziergang zur Speicherstadt, ehe wir am Hafen vorbei zum Flughafen fahren und das Auto zurückgeben.
Strecke: 24 km
Fazit: 5563 km, wunderschöne Landschaft, einzigartige Erlebnisse, teils wunderschönes Wetter
aber auch der Regen kann schön sein und ich habe festgestellt dass mir der nördliche Teil dieses Urlaubs am Besten gefiel, und somit werde ich mit Sicherheit nochmal wiederkommen und Mittel bis Nordschweden erneut besuchen.
Aber nach Nordskandinavien 2004 erkundete ich erst mal 2012 Fjord-Norwegen mit dem Wohnmobil.
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Aber nach Nordskandinavien 2004 erkundete ich erst mal 2012 Fjord-Norwegen mit dem Wohnmobil.