Laut Wettervorhersage soll es heute unbeständig sein, beim Whale Watching haben wir angerufen - 50:50 die Chancen dass heute ev. am Nachmittag eine eine Fahrt stattfindet... somit entscheiden wir uns heute den Süden der Lofoten zu erkunden. In Utakleiv finden wir einen wunderschönen weissen Sandstrand mit traumhaft türkisem Meer, vom Berg kommt ein kleiner Bach der im Sandstrand seine letzten Windungen macht. Wir genießen den einsamen Traumstrand als plötzlich Glöckchen zu hören sind und von den Bergwiesen Schafe zum Strand marschieren...
Weiter geht's entlang der atemberaubenden Naturkulisse nach Reine, wo wir auf den Reinebriggen "klettern" wollten um die geniale Aussicht zu genießen welche ich bei Horst Gassner gesehen habe, doch wiedermal spielt das Wetter nicht so ganz mit.
Also weiter nach wo wir, nachdem wir uns an den hier besonders extrem "duftenden" Stockfischgeruch gewöhnt haben, das Fischereimuseum mit den faszinierenden alten Fischerhütten besuchen. Am Retourweg machen wir noch einen Abstecher nach Nusfjord, einem alten Fischerdorf das komplett aus dem 19. Jahrhundert "herübergerettet" wurde und mittlerweile auf der World Heritage List der UNESCO steht. Und überall der "wohlriechende"Stockfisch.
Am Rückweg entdecken wir nach Leknes ein paar Ziegen auf einem Hausdach grasen... Von unserem Hüttenvermieter erstehen wir sehr günstig einen fangfrischen absolut delikaten Seelachs zum Abendmahl, wir rufen nochmal bei der Walsafari an und sie sagen uns, daß das Wetter morgen gut sein soll und es ziemlich sicher eine Whale Watching Tour geben wird.
Strecke: 376 km
Do. 10.06.2004 - 8. Tag: Walsafari
Heute soll es endlich soweit sein, schon mit der 1. Fähre geht's um 6.30 Uhr von Fiskebøl nach Melbu und weiter nach Andenes wo wir bereits gestern telefonisch unsere Walsafari reserviert haben. Um 10.30 Uhr geht's mit Museumsführung & DiaShow los, um 12.00 Uhr legen wir Richtung Polarmeer ab. Mit Entsetzen mußte ich feststellen daß mir der offene Atlantik nicht ganz gut tut, wovon ich weder auf den Fähren noch beim Segeln in Kuba etwas merkte, aber das liegt sicher auch ein wenig am "Fischkutter" mit dem wir unterwegs sind. Aber es ist das Geld und die "Anstrengung" allemal wert, wir bekommen 6 Pottwale teilweise ziemlich nah zu Gesicht und es ist wirklich ein einmaliges, unbeschreibliches Erlebnis (ca. Ende August - September stehen die Chancen Killerwale zu sehen auch sehr gut). Die knapp 700,- NOK schrecken zwar Anfangs ein wenig, ich finde aber dass es das Geld absolut wert ist, hier wird einem für sein Geld doch einiges geboten, im Gegensatz zu den knapp 200,- NOK beim Nordkapp. (> Reisetipp !)
Nach unserer Rückkehr gegen 16.30 Uhr geht es ab zu unserer Hütte um ein wenig zu relaxen, denn heute steht wieder ein "Nachtprogramm" an. Da das Wetter heute wunderschön ist und die Sonne strahlt (trotz relativer Kälte am Boot, haben wir im Gesicht etwas Farbe aufgezogen!), wollen wir ein wenig die Mitternachtssonne "anbeten". Der wunderschöne Sandstrand in Eggum offenbart sich uns als idealer Platz.
Strecke: 492 km
Fr. 11.06.2004 - 9. Tag: nach Skutvik, Narvik bis Kiruna
Nach unserem nächtlichen Ausflug schlafen wir uns heute mal ordentlich aus. Der Ausflug mit dem Schiff zum Trollfjord, den wir für gestern geplant hatten, fällt aus Zeitmangel leider aus. Mit der 11.00 Uhr Fähre geht's über den Vestfjord von Svolvær nach Skutvik, wunderschöne Aussicht vom Schiff, durch die atemberaubend schöne Landschaft geht's nach Bognes und mit der Fähre über den Tysfjord (der so tief ins Land reicht dass er Norwegen nahezu zweiteilt).
Weiter fahren wir nach Skarberget und Narvik, einer relativ unspektakulären Industriestadt. Nach einem kurzen Stadtspaziergang und Foto beim "berühmten" Wegweiser, fahren wir weiter Richtung Lappland, das uns am Torneträsk mit einem der meist fotografierten Landschaften in Schweden begrüßt - Lapporten - dem Tor zu Lappland, weiterfahren wir über Abisko nach Kiruna, wo wir von unterwegs wieder im Yellow House (400,- SEK ohne Frühstück) ein Zimmer reserviert haben.
Strecke: 339 km
Sa. 12.06.2004 - 10. Tag: Gällivare, Sjöfallsleden
Heute geht's gemütlich zum Stora Sjöfallet Nationalpark, in Gällivare finden wir eine günstige Hütte (450,- SEK mit Wohnküche, TV WC & Dusche) beim Gällivare Camping. Im Supermarkt kaufen wir mal groß ein, um uns am Abend ein leckeres Mahl zu bereiten, dann geht's los in den Stora Sjöfallet Nationalpark. Eine der 3 Traumstrassen ins Fjell, so wie der Kebnekaiseleden in Kiruna, entlang der langen Fahrt und am Endpunkt hat man zwar eine Super Aussicht und die unendliche, einsame Weite hat auch etwas, aber das was es wirklich wert war hierher zu fahren, ist dass wir unseren 1. und einzigen Elch in freier Wildbahn hier im Hohen Norden gesehen haben (der sich natürlich unserer Kamera entzog als wir nur ein bißchen näher kamen...), ansonsten wären die 1 1/2 Tage zwischen Nordkap & den Lofoten doch besser plaziert gewesen. Am Abend fahren wir noch beim Nördlichsten Schloss der Welt (dem Fjällnäs) vorbei und genießen am Dundret, dem "Hausberg" von Gällivare, die schöne Aussicht (bei guter Fernsicht bis zu den Gletschern des Sarek Nationalparks).
Strecke: 529 km
So. 13.06.2004 - 11. Tag: Jokkmokk, Storforsen
Bevor wir heute wieder zurück nach Kiruna fahren, wo wir morgen früh, mit kurzem Zwischenstop in Stockholm, nach Hause fliegen, fahren wir heute noch weiter Richtung Süden. Nach kurzem Stop beim "Kraft"-Monument in Porjus geht's nach Jokkmokk.Da das Ajjte-Fjäll- & Samenmuseum Sonntags erst um 12.00 Uhr öffnet, fahren wir noch weiter zum Storforsen Naturreservat, der größten naturbelassenen Stromschnelle Skandinaviens. Am Weg dorthin überqueren wir auch den Polarkreis. Auf 5 Kilometer Länge hat der Fluss ein Gefälle von 80 Metern, wobei 60 Meter auf die beiden letzten Kilometer entfallen. Mitten im Park gibt es unzählige super Rastplätze mit Grillmöglichkeiten usw. tja, Storforsen war es doch wert hier runter zu fahren.
(> Reisetipp!)
Am Retourweg besichtigen wir das Ajjte-Fjäll- & Samenmuseum in Jokkmokk, doch um es in Ruhe genau zu besichtigen braucht man einige Stunden. Auf dem Weg nach Kiruna machen wir nochmal Halt in Gällivare um nochmal im Supermarkt (die hier auch Sonntags geöffnet haben) einzukaufen und im einzigen, ein wenig an Österreichische Qualitätsansprüche herankommenden, Kaffeehaus einen gemütlichen Kaffee zu trinken. Mitten im Nirvana kreuzt noch einFuchs unsere Straße... Unsere letzte Nacht in Kiruna habe ich schon von Anfang an im Yellow House (400,- SEK ohne Frühstück) reserviert, diesmal haben wir ein sehr großes Zimmer im Nebengebäude mit eigener Küche.
Strecke: 580 km
Mo. 14.06.2004 - 12. Tag: Stockholm, Abflug
Bereits um 06.15 Uhr geht unser Flieger von Kiruna nach Stockholm, somit haben wir einige Zeit um Stockholm (das wahre Venedig des Nordens) zu besichtigen, bis um 20.20 unser Flug von Stockholm nach Wien geht. Mit dem Shuttlebus fahren wir 45 Minuten zum Cityterminal im Zentrum von Stockholm, durch die Vasagatan (eindrucksvolle Einkaufsstrasse) schlendern wir Richtung Gamla Stan (die Altstadt) und fahren mit dem Lift auf Katarinahissen, um einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt zu haben. Freilich benötigt man mehr viel Zeit, als die paar Stunden die wir heute haben, um Stockholm ausführlich zu besichtigen, um z.B. auch das Vasa Museum (hat nichts mit Knäckebrot zu tun ;-) !) zu sehen, aber irgendwann komme ich ja sicher wieder...
Strecke: 7 km (zum Flughafen)
Fazit:
5065 Kilometer, faszinierende Landschaft, einmalige Erlebnisse, herrliche Ruhe & angenehme gute Luft, alles geht ein wenig ruhiger ab. 2006 kam ich wieder und besuchten den Süden von Schweden (Reisebericht Süd- & Mittel-Schweden) und 2012 erkundete ich Fjord-Norwegen mit dem Wohnmobil.